Weshalb Gold Geld ist - eine periodische Perspektive

Weshalb Gold Geld ist - eine periodische Perspektive

Florian Pürner
von Florian Pürner

Warum Gold Geld ist

Der Ökonom John Maynard Keynes nannte Gold bekanntermaßen ein „barbarisches Relikt“. Dies deutet darauf, dass seine Nützlichkeit als Geld ein Artefakt der Vergangenheit ist. In einer Zeit voller bargeldloser Transaktionen und Hunderter von Kryptowährungen scheint diese Aussage heute wahrer zu sein als zu Keynes’ Zeiten selbst.

Gold besitzt jedoch auch elementare Eigenschaften, die es im Laufe der Geschichte zu einem idealen Metall für Geld gemacht haben.

Sanat Kumar, ein Chemieingenieur von der Columbia University, schlüsselte das Periodensystem auf, um zu zeigen, warum Gold seit Tausenden von Jahren als Metall für Währungen verwendet wird.

Das Periodensystem

Das Periodensystem organisiert 118 Elemente in Reihen durch Erhöhen der Ordnungszahl (Perioden) und Spalten (Gruppen) mit ähnlichen Elektronenkonfigurationen.

Lasst uns den Eliminierungsprozess auf das Periodensystem anwenden, um zu sehen, warum Gold Geld ist:

  • Gase und Flüssigkeiten
    Edelgase (wie Argon und Helium) sowie Elemente wie Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Fluor und Chlor sind bei Raumtemperatur und Normaldruck gasförmig. Quecksilber und Brom hingegen sind flüssig. Als Geld sind diese unplausibel und unpraktisch.

  • Lanthanide und Actinide
    Als nächstes sind Lanthanide und Actinide beide sind Elemente die zerfallen und radioaktiv werden können. Wenn man diese also in der Hosentasche herumtragen würden, könnten sich verstrahlen oder vergiften.

  • Alkali- und Erdalkalimetalle
    Alkali- und Erdalkalimetalle stehen auf der linken Seite des Periodensystems und sind bei Normaldruck und Raumtemperatur sehr reaktiv. Einige können sogar in Flammen aufgehen.

  • Übergangsmetalle, Postübergangsmetalle und Metalloide
    Es gibt ungefähr 30 Elemente die fest, nicht brennbar und ungiftig sind. Damit ein Element als Geld verwendet werden kann muss es selten, aber nicht zu selten sein. Nickel und Kupfer zum Beispiel kommen in relativ oft in der gesamten Erdkruste vor.

  • Super seltene und synthetische Elemente
    Osmium kommt nur in der Erdkruste aus Meteoriten vor. Synthetische Elemente wie Rutherfordium und Nihonium hingegen müssen im Labor hergestellt werden.

Sobald die oben genannten Elemente eliminiert sind, bleiben nur noch fünf Edelmetalle übrig: Platin, Palladium, Rhodium, Silber und Gold. Menschen haben zwar Silber als Geld verwendet, aber Silber trübt mit der Zeit. Rhodium und Palladium sind neuere Entdeckungen mit begrenzter historischer Verwendung.

Platin und Gold sind die restlichen Elemente. Der extrem hohe Schmelzpunkt von Platin (1.768 Grad Celsius) macht es als Rechnungseinheit leider unpraktisch. Nun bleibt uns nur Gold übrig. Es schmilzt bei einer niedrigeren Temperatur (1.064 Grad Celsius) und ist formbar, wodurch es leichter zu verarbeiten ist.

Gold als Geld

Gold löst sich nicht in die Atmosphäre auf, geht nicht in Flammen auf und vergiftet oder bestrahlt seinen Besitzer nicht. Es ist selten genug, um eine Überproduktion zu erschweren, und formbar, um es zu Münzen, Barren und Ziegeln zu prägen. Frühere Zivilisationen haben Gold konsequent als Wertmaterial verwendet und wir tun es sogar heute noch. Selbst Zentralbanken horten Gold als Reserve. 

Vielleicht wäre modernen Gesellschaften gut gedient, wenn sie sich die Eigenschaften von Gold wieder genauer ansehen würden, um zu erkennen, warum es seit Jahrtausenden als Geld dient. Insbesondere deshalb, da unser Vermögen heutzutage mit einem Klick oder einen kleinen Sonnensturm einfach verschwinden könnte.

Aus dem englischen von visualcapitalist.com

Florian Pürner
Florian Pürner
Florian Pürner ist Gründer & Geschäftsführer von www.coin-blog.de leidenschaftlicher Entrepreneur, Marketer und Befürworter der Blockchain Technologie. Mission: Leuten die Vorteile der Blockchain und dessen profitable Möglichkeiten aufzuzeigen.

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