Kann ich meine Bitcoins versichern? Ein Versicherungsexperte klärt auf

Die ersten Versicherer aus den USA testen, wie gute Versicherungsprodukte für Kryptowährungen wie zum Beispiel Bitcoins aussehen könnten. Die deutschen Versicherer halten sich zurück - und verpassen womöglich ein lohnendes Geschäft. Warum das so ist, erklärt Versicherungsspezialist Christian Achillius gegenüber dem Maklerbüro transparent-beraten.de. Bitcoins versichern here we go.

Bitcoin versichern


Berlin, 20. Februar 2018 - Der Ansturm auf Bitcoins und andere virtuelle Währungen hält weltweit an - trotz extrem hohen Verlustrisiken und Warnungen von Verbraucherschützern. Während im März 2016 noch gut 15 Millionen Bitcoins weltweit im Umlauf waren, sind es im Januar 2018 bereits knapp 17 Millionen.* Nach Schätzungen der Marktanalysten von Chainalysis sind davon allerdings zwischen 17 und 23 Prozent unwiederbringlich verschwunden.** Ursache sind nicht nur Hacker-Angriffe, sondern zuallererst defekte Speichermedien, die die Bitcoins und Co. nicht korrekt gespeichert haben.

Für die Versicherungsbranche wären Produkte, die den Verlust von sogenannten Kryptowährungen absichern, ein lohnendes Geschäft. Während sich erste Branchen-Größen aus den USA und aus Japan bereits an Produkttests versuchen, halten sich deutsche Versicherer bewusst zurück.

Bitcoin-Verluste durch Kurseinbrüche versichern

“Kurs-Schwankungen von Kryptowährungen sind grundsätzlich nicht zu versichern, da diese für Versicherer nicht kalkulierbar sind”, erklärt Versicherungsexperte Christian Achillius von der BavariaDirekt gegenüber transparent-beraten.de. “Insbesondere am Beispiel der Kursentwicklung von Bitcoins sieht man, wie schnell die Kurse sinken und wieder steigen können.” Für die Versicherer ist das Risiko eines Versicherungsfalls damit fast nicht einzuschätzen.

Bei der Gestaltung eines neues Versicherungsprodukts schätzen die Versicherer das Risiko eines Schadensfalls ab, sowohl die Wahrscheinlichkeit eines Schadensfalls als auch dessen Höhe. “Insbesondere bei Kryptowährungen lässt sich dies aber nur schwer bis gar nicht einschätzen, um daraus eine Prämie zu kalkulieren”, so Achillius. Eine Versicherung für Bitcoins anzubieten, ist somit im Vergleich zu beispielsweise einer Haftpflichtversicherung kaum möglich. Während bei anderen Versicherungsformen ein Ereignis lediglich einen einzigen Versicherungsnehmer betrifft (zum Beispiel bei der Zerstörung einer Vase), würde bei einer Versicherung für Bitcoins ein einzelnes Ereignis (beispielsweise einem Kurseinbruch an der Börse) Folgen für zahlreiche Versicherungsnehmer haben. “Damit ist ein Risikoausgleich im Kollektiv - was ja dem Grundgedanken der Versicherungswelt entspricht - nicht möglich”, so Achillius. Die Versicherungen erstellen für die verschiedenen Schadensgruppen einzelne “Budget-Töpfe”, aus denen dann in einem Schadensfall gezahlt wird. Wenn nun sämtliche Versicherungsnehmer aus einem Topf gleichzeitig entschädigt werden müssen, geht die Rechnung für die Versicherung nicht mehr auf.

Bitcoin-Verluste durch Diebstahl versichern

Während die Absicherung von Kursschwankungen wohl auch künftig kaum möglich sein wird, gibt es bereits zaghafte Versuche von internationalen Versicherungen, den Verlust durch Diebstahl abzusichern. Diese beziehen sich bislang allerdings nur auf den Diebstahl durch Mitarbeiter, nicht aber durch außenstehende Personen wie zum Beispiel Computerhacker.

Bitcoin-Verluste durch defekte Speichermedien versichern

Der Verlust eines USB-Sticks oder einer Festplatte, auf der Bitcoins oder andere digitale Zahlungsmittel gespeichert sind, wird derzeit auch auf dem internationalen Markt von keinem Versicherer abgesichert. Ebensowenig der Verlust der Daten selbst. Hier verhindern in erster Linie mögliche Fehlfunktionen der elektronischen Speichermedien, dass die Versicherungen das Risiko eines Verlustes abschätzen können.

Vertiefende Informationen zu diesem Thema sind zu finden unter:
https://www.transparent-beraten.de/ratgeber/bitcoins-versicherung-interview/

*Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/283301/umfrage/gesamtzahl-der-bitcoins-in-umlauf/

**Quelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Millionen-Bitcoins-sind-fuer-immer-verloren-article20158230.html

Über transparent-beraten.de

Der unabhängige Maklerservice transparent-beraten.de berät, vermittelt und betreut in allen Sparten der Privat- und Gewerbeversicherung – von Haftpflicht-, über Vorsorge- bis hin zur Krankenversicherung. Eine informative Webseite, welche die grundlegenden Fakten, Tipps und News rund um die wichtigsten Versicherungen verständlich zusammenfasst, rundet das Angebot ab.

Das Maklerbüro arbeitet mit fast allen großen Versicherern des deutschen Marktes zusammen. Hauseigene Makler beraten Versicherungsnehmer kostenfrei im Berliner Maklerbüro, per Telefon, Chat oder E-Mail. transparent-beraten.de gehört zur Müller & Kollegen UG und wurde 2014 vom Geschäftsführer Mario Müller gegründet. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 20 Mitarbeiter.

Weitere Informationen sind zu finden unter: www.transparent-beraten.de

3 Kommentare

  • Da gebe ich Max komplett Recht! Das macht echt keinen Sinn, warum sollte man es dann anbieten?
  • Ist aus meiner Sicht nie machbar. Man kann sich jedoch inzwischen mit Optionen absichern. Wohl nur für grössere Werte machbar.
  • Das wäre ja so, wie man seine normalen Aktien versichern könnte. Keine Versicherung wird so was jemals anbieten. Man kann sich vielleicht anlagetechnisch "absichern", eine reguläre Versicherung mit Police und monatlichem Betrag ist jedoch undenkbar. Für die Versicherungen ist das nicht kalkulierbar und damit nicht lohnenswert.

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